Das Wetter schien zunächst überhaupt nicht mitspielen zu wollen. Am Freitagabend sollten in Ehrenbreitstein die Kulturtage 2015 eingeläutet werden und es regnete in Strömen. Doch die Verantwortlichen und Gastgeber ließen sich nicht verdrießen und pünktlich um 18.00 Uhr begannen die Kulturtage mit einer Ausstellungseröffnung in der Galerie Kallenbach, gefolgt von einer Vernissage von Editha Pröbstle eine Stunde später.

Das diesjährige Motto der Kulturtage schien ein geeignetes Motto für die Kunst zu sein, farbenfroh und angelehnt an Poesie präsentierten sich die Ausstellungen durchgehend. Aber auch die Poesie und die Musik kamen nicht zu kurz. Volker Höh und Martin Seidler präsentierten ab 20.00 Uhr im Coenen Palais "Poetisches durch das Jahr" - Gedichte um die Jahreszeiten, hinterlegt mit passender Gitarrenmusik. Man schien das Erwachen der Natur im Frühling förmlich zu spüren so wie auch die Melancholie im Herbst und Winter sowohl im Wort als auch in der Musik. Das Konzert wurde sehr positiv aufgenommen, nur schade, dass das Gewitter doch einige davon abgehalten hatte, sich auf den Weg nach Ehrenbreitstein zu machen.

Seit einigen Jahren nutzen die Kulturtage den Kapuzinerplatz als Spielort, man hat die dezentralen Spielstätten in den privaten Höfen zunächst einmal aufgegeben.

Um 14.00 Uhr eröffnete Kulturdezernent Detlef Knopp zum letzten Mal die Kulturtage, er erinnerte noch einmal an die Anfangszeiten und die positive Entwicklung von Ehrenbreitstein seitdem. Wir kommen seinem Wunsch gerne nach und werden ihn auch in den nächsten Jahren immer wieder zu den Kulturtagen einladen.

Dem schloss sich ein buntes Programm mit Trash-Drumming, Modenschau, Kindertheater und Musik an, alles begleitet von einem gastronomischen Angebot der Ehrenbreitsteiner Vereine.

Die Band Nr. 10 brachte am Abend den Kapuzinerplatz zum Tanzen, viele genossen den Sonnenuntergang bei guter Musik und guter Stimmung.

Das Theater am Ehrenbreitstein lud am Sonntagmorgen zum Frühschoppen auf den Kapuzinerplatz ein. Peter Pan und "offene Zweierbeziehung" wurden noch einmal aufgeführt.

Marlis Weiß brachte am Nachmittag Stimmung in den großen Saal des Mutter Beethoven Hauses. Aus ihrer Erinnerung und aus der Literatur hatte sie sich Alexander Ilgner genähert und ließ auch gerne das Publikum mit einstimmen in die altbekannten Lieder des Dahles.

Den Abschluss bildete ein erneuter Auftritt des Theaters am Ehrenbreitstein. Annika Woyda spielte Goethes dickere Hälfte und versetzte sich in die Lage von Christiane von Goethe geb. Vulpius, die ein imaginäres Gespräch mit Goethes Seelenfreundin Frau von Stein führt.

Die Kulturtage ziehen nicht nur Koblenzer auf die rechte Rheinseite, auch über die Koblenzer Grenzen hinaus scheint man langsam auf den regen Stadtteil aufmerksam zu werden. Jedenfalls wurde von Galeriebesuchern aus Bonn und Köln berichtet, die sich ganz interessiert auf die Ereignisse im Dahl einließen.