"Die Kulturtage 2014 sind eröffnet". Mit diesen Worten leitete Kulturdezernent Detlef Knopp das Wochenende ein, das in diesem Jahr erfreulich viele Besucher nach Ehrenbreitstein lockte. Zum 15. Mal luden Museen, Ateliers, der Kulturkreis des Ortsrings und engagierte Bürger zu einem bunten Programm ein.

Die Eröffnung fand wie immer im Rhein-Museum statt, direkt im Anschluss luden schon Künstler in ihre Ausstellungen ein und um 20.00 Uhr begann ein fulminantes Konzert mit Florence Absolu vor ausverkauftem Haus im Coenen-Palais.

Bei herrlichstem Wetter war der Kapuzinerplatz am Samstag die passende Kulisse für ein buntes Fest. Zwar gab es terminlich einige Verschiebungen, dennoch beeinträchtigte das nicht die gute Stimmung. Zunächst einmal konnte man sich für den langen Tag bei Suppen aus aller Welt stärken - vielen Dank an Gundula Krebs, die diese Aktion organisiert hat - ab 15.00 Uhr kamen dann zur Unterhaltung griechische, bulgarische und polnische Tanzgruppen auf die Bühne. Und zwischendurch gab Ronald (ursprünglich aus New York) noch eine spontane Trommeleinlage. 

Im Laufe des Tages füllte sich der Platz immer mehr und wurde auch zunehmend von den Gästen als Tanzboden genutzt. Die beiden in Ehrenbreitstein ansässigen Restaurants versorgten die Hungrigen mit indischen und thailändischen Köstlichkeiten und die untergehende Sonne tauchte den Platz in ein goldenes Licht.

Dazu passte die Salonmusik des Ehrenbreitsteiner Trios Rodewald/ Rocher/ Monschau und auch die später auftretenden Künstler wurden begeistert aufgenommen.

Der Sonntag begann mit einem Frühschoppen auf dem Kapuzinerplatz. Um 13.00 Uhr wurde eine neue Hinweistafel des Ortsrings am Dähler Born enthüllt, so dass auch Gäste die wichtigsten Informationen dazu schnell erfassen können.

Eine Ausstellung im Mutter Beethoven-Haus widmete sich zum einen heute noch erinnerten Zuwanderern nach Ehrenbreitstein aus den vergangenen Jahrhunderten (August von Cohausen, Martin Gropius und Heino Schmieden, Sophie La Roche, Kunigunde von Sachsen, Franz Reinhard,  Januarius Zick), aber auch Personen aus der Gegenwart, die heute mit ihren Ideen und Dienstleistungen unser tägliches Leben bereichern (Mahmut Arslan, Anja Bogott, Gustel Ferrari, Gurmeet Siingh, Giovanno Varvaro). 

Dr. Berthold Prößler machte klar, dass es Zuwanderung und Austausch mit anderen Kulturen zu allen Zeiten in Ehrenbreitstein gegeben hat. Als ein ganz wichtiges Indiz der Integration dieser Menschen, die neu nach Ehrenbreitstein kamen, nannte er die Übernahme öffentlicher Ämter, wie Schöffe oder Bürgermeister. Richtig in der Bevölkerung angekommen und angenommen war man dann, wenn man Schützenkönig geworden war.

Eine sehr gute Resonanz fand auch der Vortrag von Daniela Schüller, die hervorhob, dass Ehrenbreitstein gerade bei Jüngeren ein beliebter Stadtteil ist. Allerdings ist die Verweildauer nicht besonders hoch. Innerhalb eines Jahres wechseln ca. 15 % der Ehrenbreitsteiner ihre Wohnung wieder. An der Quartiersbindung sei also noch zu arbeiten. Der Anteil von Einwohnern mit Migrationshintergrund liegt im Stadtteil bei 25 % und entspricht damit in etwa dem Prozentsatz von Koblenz insgesamt.