PREMIERE SA 05.05.2018 | THEATER AM EHRENBREITSTEIN |

DER TOD UND DAS MÄDCHEN

ARIEL DORFMAN | DEUTSCH VON ULLI STEPHAN UND UWE B. CARSTENSEN

MIT ANNIKA WOYDA – SIMON AWISZIO – SASCHA TIWI.         REGIE: GABRIEL DIAZ 

Nach dem grossen Erfolg von „Misery“ spielt das Theater am Ehrenbreitstein in seiner Mikro Werkstatt eine spannende Geschichte – einen Politthriller.

„Der Tod und das Mädchen“ des Chilenen Ariel Dorfman gehört zu den meistgespielten Stücken der jüngeren Weltliteratur, und das wird auch so bleiben, so lange Diktaturen ihre Opfer fordern und diese versuchen, in einer neu gewonnenen Demokratie die an ihnen vollbrachten Grausamkeiten zu verarbeiten. Das kann Versöhnung aber auch Rache bedeuten, die geradezu archaische Ausmaße erreichen kann wie in eben diesem Theaterstück.

Nachts klopft es an der Tür des Strandhauses, in dem das Ehepaar Paulina Salas und Gerardo Escobar lebt. Es ist der Arzt Roberto Miranda, der ein paar Stunden zuvor Gerardo bei einer Autopanne geholfen hat. Als Paulina seine Stimme hört, glaubt sie in ihm jenen Mann wiederzuerkennen, der sie zur Zeit der Militärdiktatur gefoltert und vergewaltigt hat. Sie sperrt ihn ein, fesselt ihn und verlangt mit vorgehaltener Pistole sein vollständiges Geständnis. Paulinas Mann versucht zu vermitteln. Als Anwalt hat ihn die neue, demokratische Regierung soeben in die Untersuchungskommission zur Aufklärung der Diktaturverbrechen berufen. Er soll Gerechtigkeit herstellen, indem er die Verfolgten befragt und die Verfolger vor Gericht bringt. Dass seine Frau das Recht in die eigenen Hände nehmen will, dass sie dem Vorgehen der Regierung, und damit auch ihm, nicht vertraut, bringt ihn doppelt in Konflikt: mit dem Staat, den er vertritt, und der Frau, die er liebt. Roberto aber beteuert seine Unschuld, und Paulina hat ihren Folterer nie gesehen; sie kennt nur seine Stimme …

Das Bühnenbild wurde zum Teil von der Ehrenbreitstein ansässigen Künstlerin Anja Bogott mitgestaltet.