Am zweiten Wochenende im September fand - wie überall in Deutschland - auch in Ehrenbreitstein der Tag des Offenen Denkmals statt.

Das Dahl hatte in diesem Jahr einiges zu bieten.

Zunächst einmal gab es zwischen 11.00 und 12.30 Uhr vier Führungen durch die Felsenbunker unter der Festung. Diese Bunker sind seit 2012 nur noch sehr selten überhaupt begehbar. Sie waren noch zur Bundesgartenschau aufwendig saniert worden, wurden aber von der GDKE wegen der Beschädigung einiger Lampen durch Vandalismus nach 2012 geschlossen. Seitdem gibt es nur noch wenige Gelegenheiten des Zugangs.

Die heutigen Termine fanden so regen Zuspruch, dass die Generaldirektion gleich zwei weitere Führungen anberaumen musste.

Der Weg führte vom Eingang oberhalb des Rhein-Museum zunächst auf dem normalen und erst kürzlich renovierten Weg durch die Bunker. Kurz vor Ende des Tunnels ging es dann aber rechts in die Gänge, die dem Publikum auch zur BUGA nicht offenstanden. Hier empfiehlt es sich, Helme zu tragen und eine Taschenlampe dabei zu haben, denn dieser Bereich ist wirklich nur Führungen vorbehalten. Man kann sich heute kaum mehr vorstellen, dass Bewohner der rechten Rheinseite in den letzten Kriegstagen jede Nacht diese feuchten Bunker aufsuchten, auf dem Boden verharrten und dort hofften, dass der Bombenregen ihre Häuser verschonen möge.

Viel schlimmer war jedoch die Erinnerung an jene Menschen, die, in der Hoffnung, ihr Leben möge verschont werden, den deutschen Machthabern noch Hilfe bei der Flugabwehr leisteten und trotzdem im Januar 1945 noch grausam von der GESTAPO erschlagen wurden.

 

Am Nachmittag folgte dann noch ein Vortrag von Frank Brüninghaus zur Archäologie in Ehrenbreitstein. Dieser Vortrag fand in den Räumen von Aris Galerie in der Hofstraße statt. Dort läuft zur Zeit noch eine Ausstellung mit Bildern von Hilde Landsrath.

Herr Brüninghaus ließ zunächst die Ausgrabungen der 90er Jahre in Ehrenbreitstein Revue passieren. Dort, wo sich heute die Entwässerungsanlagen der Stadt Koblenz für Ehrenbreitstein befinden, fand man bei Ausgrabungen ein gut erhaltenes Schiff aus den 1680er Jahren. Das Schiff kann heute im Rhein-Museum besichtigt werden.

Die Ausgrabungen in der Wambachstraße befinden sich noch in der Auswertung. Hier werden die Ergebnisse in absehbarer Zeit publiziert werden.

Im letzten Jahr gab es aber auch Grabungen im Bereich der Trottgasse hinter dem neu entstehenden Ärztezentrum. Diesen Grabungen widmete sich der zweite Teil des Vortrags.

Die Funde gehen an dieser Stelle nicht weiter zurück als in die Zeit nach dem 30jährigen Krieg. Man geht davon aus, dass es auch vorher hier Besiedlung gegeben hat, dennoch hat die Neubebauung nach dem Großbrand 1636 und in der kurfürstlichen Zeit für eine Zerstörung und Überbauung der älteren Schichten gesorgt. Interessante Aspekte, wie z. B. die Verwendung von Grabsteinen für Treppen sowie der Fund einer Putte aus dem Schloss Philippsburg konnten trotzdem dokumentiert werden.